Mit Dem Womo In Die Pyrenäen/ Teil 3

Von Ost Nach west 2022

Teil 3

Fortsetzung von Teil 2

🚐

Spanischer Naturpark:

"Posets Maladeta"

Das Valley de Benasque

Orte: Eriste und Benasque/N 260

Wanderparkplatz Tal Benasque/ Wanderung

N 260 / Die Stadt Ainsa

Nationalpark Ordesa y Monte Perdido 

(Ordesa Nationalpark)

Tal: "Valle de Pineta" Straße 138

Wanderung "Cascadas de la Larri"

Stadt Bielsa/Tunnel nach Frankreich

Nordseite: Französischer Nationalpark der Pyrenäen

Stadt: Saint Lary

Straße 918 ,"Col d'Aspin" ,1489 m

"Col du Tourmalet" , Passhöhe 2 115 m, Königsetappe,

D 920, Tal "Valley de St. Savin"

"Val d' Azun"  Dörfer:  Aucun, Massouns, Arrens

See:  "Lac du Tech" im "Vallee d' Arrens, Freisteherplatz,

🚐

Tag Sieben

Heute ist bereits Sonntag, 10.7. und diese acht Tage sind wie im Flug vergangen.

Wir rollen heute in den spanischen Pyrenäen-Naturpark Posets-Maladeta und speziell in das Valley de Benasque - ein Tal, von dem man die Dreitausender in der Ferne sieht.🚌

Hier in diesem Naturpark befindet sich das Zentrum der Pyrenäen. Viele Dreitausender prägen die beeindruckende Landschaft um uns herum. Zuerst geht es (an der Strecke gelegen) zum Dorf Eriste. Das nächste Dorf Benasque soll der zweite Stopp werden.

Wir fahren aber ersteinmal los und zwar die  N 260 und haben bis Castejon d' Sos sehr schöne Fernblicke. 

Hin und wieder halten wir an einem Aussichtspunkt bis wir im Dorf Eriste für längere Zeit rasten.

Das Dorf Eriste besitzt einen angestauten See. Dort am Ufer wartete doch tatsächlich ein Schattenplätzchen auf uns und wir beschließen, erst weiterzufahren, wenn die Temperaturen wieder erträglicher werden.🤪

Wir machen es uns mit Mittag und Kaffee bequem. Die Sweety liegt bei einem leichten See- Wind unter dem Camper und verschläft die Zeit.🐶

Die Aussicht während der Tour über den Pass in 1500 Meter:

Der Relaxplatz am See:

Nach der ausgiebigen Pause fahren wir jetzt in das Tal von Benasque und zwar bis zum Wander-Parkplatz. Einige Fotostopps vom Stausee und den umliegenden Bergen machen wir unterwegs auch noch, bis wir dann total freudig in dem herrlich gelegenen Tal ankommen. Von der Passstraße kann man in das Tal schauen. Dort standen immer noch eine ganze Reihe Womos.

Das Tal

Wir können nicht anders, sind zu neugierig und gehen noch vor dem Abendessen auf eine kleine Wanderung. Es ist angenehm frisch, denn wir befinden uns auf 1 800 Meter Höhe. Wunderschön, diese Almwiesen mit den Blumen und den vielen Bachläufen ; und ringsherum die fantastische Bergwelt.👍

Hier im Tal ist das Übernachten auf dem Wander-Parkplatz (Nationalpark) nicht mehr erlaubt, deshalb müssen alle Womos oberhalb an der Passstraße in Parkbuchten, aber wenigstens mit einem schönen Blick ins Tal ausweichen. Morgens zum Frühstück sind wir dann wieder zu unserem Plätzchen zurückgekehrt.

Die Nacht war angenehm frisch und es ging sogar der Mond auf.

🌜🥱

Tag Acht

Heute früh sind wir natürlich ins Tal zurückgerollt und packen den Rucksack, denn wir wollen etwas wandern. Die Sweety freut sich mit lautem Gebell. Es ist eine leichte Wanderung - der Trage-Rucksack kommt natürlich mit.

Ja, was soll ich schreiben. Dieses Tal hat uns bisher persönlich am besten gefallen. Dieser schöne Rundumblick auf die Berge und das Plätschern der Bäche....🤗 Wir freuen uns, das wir das sehen und vor allem auch etwas wandern können. 

Natürlich ist das kein Vergleich, zu dem, was wir in jungen Jahren gemacht haben und auch, als Sweety noch topp fit war. 

Aber gerade deshalb haben wir diese Tour bis zum Mittag sehr genossen. Und dann wurde es auch wärmer. Vor dem Womo, ein bisschen versteckt, machten wir es uns mit den Campingstühlen gemütlich. Mittag gab's auch, und Kaffee und Kuchen sowieso.

Die Nacht werden wir noch einmal hier am Pass verbringen, um dann morgen in die Stadt Ainsa und den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido zu fahren.

Am Abend gesellten sich noch einige kleinere Camper dazu.

🌛

Tag Neun

Guten Morgen, wir sind unterwegs bei 18 Grad und Sonnenschein und zwar in dieses Tal.

Unsere Strecke führt uns wieder die N 260 entlang. Gleich am Anfang durch eine aufregende Schlucht. 

Anhalten konnte man nicht. Die vier Bilder (unten als letztes) entstanden durch die Frontscheibe.

Anschließend schauen wir noch auf einen Rundgang in der bezaubernden Mittelalterstadt Ainsa vorbei. Dort endet die N 260, jedoch nur für uns, denn wir wollen ja ins Tal. Es geht auf einer Nebenstrecke weiter.

Aber erst bummeln wir ein wenig in Ainsa.

Es ist noch recht früh und dementsprechend sind die Gassen leer. Der mittelalterliche Stadt-Kern ist überschaubar, hat aber ein reizendes Flair.

Die Stadt Ainsa

Oben die Schlucht:

Von Ainsa fahren wir die 138 in Richtung Bielsa. Von dort gibt es eine Zufahrt in das Tal "Valley de Pineta". 

Dieses Pineta Tal endet an der Grenze zu Frankreich. ( Ein Tunnel verbindet die beiden Seiten).

Mehrere Gipfel, alle um die 3 000 m hoch, umschließen dieses Tal, in dem man viele Wandertouren machen kann. ("Wenn man jung ist👍🤪" und gut zu Fuß!)

Wir landen gewollt am Tal-Ende auf dem großen Wanderparkplatz - es war ein ehemaliges Campinggelände. Trotz ein Verbot zu übernachten, haben wir (und viele andere Camper auch) dieses ignoriert und blieben über Nacht.

Die Ranger drückten beide Augen zu. 

🙈

Und wie sollte es anders sein. Gleich nach unserer Ankunft schnüren wir unsere Wanderschuhe und "packen" die Sweety in den Rucksack (sie lief natürlich auch hin und wieder recht freudig an unserer Seite) - und los geht's zum Wasserfall! 

Das war ein lohnendes Ziel. Wir waren so richtig in unserem Element.

Die Fahrt ins Tal:

Umgeben von den Gipfeln der (fast) Dreitausender!

Die Wanderung und der Aufstieg zu den "Cascades de Larri" vom Wanderparkplatz aus:

Der Abstieg und Pause an der Badegumpe:

Wir machen den restlichen Tag "Siesta"! Es ist wieder warm geworden.

Eine Platte mit verschiedenen Sorten Wurst und Schinken, die hat Edwin im Tapas-Lokal hier am Platz geholt!  (Camping verboten! Keine Stühle und kein Tisch! Also machen wir Picknick🤪)

Ja, das war zwar eine anstrengende Wander-Tour für uns, aber gut zu laufen, weil der Weg recht schattig war.

(Für Edwin, der die Sweety zweidrittel des Weges getragen hat, besonders!) Aber wir haben viele Pausen eingelegt und dadurch die Schönheit des Tals genossen.

Ein toller Tag mit recht angenehmen Temperaturen geht zu Ende. Neben uns steht ein Schweizer und ein Deutscher mit ihren Camperfahrzeugen. So konnten wir mal wieder etwas quatschen....🤗

🚌

Tag Zehn

Nach dem Frühstück und einer Gassirunde im sattgrünen Tal, sprich Wanderparkplatz, starten wir zur Weiterfahrt. Wir wollen heute durch den Tunnel, der sich gleich hinter Bielsa befindet. Er verbindet das südliche spanische Pyrenäen-Gebirge mit der Nordseite der französischen Pyränen.

Wir sagen "Tschüss" " Valley de Pineta".

Auf der französischen Berg-Seite schließt der größte der drei Pyrenäen - Nationalparks an das Gebiet des Ordesa Nationalparks an. 

Die Landschaft hat sich insofern verändert, das uns alles viel größer, weitflächiger und auch rauer erscheint.

🚌

Wir haben uns die nächste Route ausgesucht!

Und zwar geht es einmal quer durch den Französischen Nationalpark.

Weil das Gebiet so riesig ist, lassen wir uns treiben. Zuerst steuern wir die Stadt Saint Lary an. Sie liegt an der Strecke. Dort kaufen wir mal wieder ein, bummeln und essen im Ort etwas, bevor es bei Arreau auf die 918 über den "Col d' Aspin" weitergeht.

Dort oben auf dem Pass erwartet uns eine Kuhherde, die ihr Revier auf 

1 490 m Höhe verteidigt. Eine Kuh hat tatsächlich ein Motorrad zu Fall gebracht. 🐄

Hier halten nicht nur wir an, um in die Ferne und auf die Berge zu schauen, sondern sehr viele, die diese Tour fahren, vorallem Motorradfahrer und Rennradler.

Nach einer langen Kaffeepause rollen wir in Serpentinen den Pass auf der anderen Seite runter.

Nun lassen wir uns überraschen, wo wir heute landen und ob es hier auf der französischen Seite zum Abend auch wieder etwas kühler wird. Jetzt am frühen Nachmittag sind es 31 Grad.

🤪🚌

Unterwegs in einem kleinen Ort verdunkelte sich der Himmel und ein paar Tropfen sorgten für einen Regenbogen.

Unsere Route führt uns jetzt vom Col d' Aspin (1 489 m) zum 

"Col du Tourmalet"  mit der Passhöhe von 2 115 Meter.

Der Edwin "schraubt" unseren Camper die Serpentinen hoch. Das ist schon ein gewaltiges Bergmassiv, was sich vor unseren Augen auftut. 

Recht viele Radfahrer, die es noch einmal wissen wollen, ob sie die "Königsetappe" schaffen, radeln hoch bzw. runter. Sie haben es nicht so " leicht", wie wir, den Pass zu erreichen.

Wir sind oben!

Die Passstraße wurde im Jahre 1910 als erster Hochgebirgspass in die Route der "Tour de France" aufgenommen und war seitdem immer Teil der Streckenführung. Der "Tourmalet" ist auch heute noch die höchste asphaltierte Passstraße der französischen Pyränen.

Mit dem Womo kommt man problemlos hinauf und ist während der Fahrt von der Gewaltigkeit der Bergwelt fasziniert.

Wir haben ein Panorama-Plätzchen für die Übernachtung direkt auf dem Pass gefunden. Mit uns gesellten sich nach und nach ein paar Camper-Fahrzeuge, die auch die moderaten Temperaturen in der Nacht schätzen.

🌜 Und natürlich die Aussicht!

Gerade soeben sind "hunderte" Schafe aus allen Himmelsrichtungen des Gebirgskamms zusammengelaufen.🐑🐏 Warum auch immer, keine Ahnung. Überall bimmelte es und die Schafe sind in Massen komplett auf die andere geschützte ??? Seite des Gebirges hinüber gewechselt. Das war ein Schauspiel - von wegen: 

Nichts mit "dummes Schaf"! (Vorletztes Bild)

Jetzt wird nur noch ein kleiner Teil der Berge und vom großen Kessel von der Sonne angestrahlt. Bald geht sie hinter dem Pass unter. Es ist 21.00 Uhr und es sind jetzt 18 Grad.

👍🚌

Tag Elf

Heute ist schon Donnerstag, 14. Juli!

Wir haben die Nacht bei ungefähr 17 Grad verbracht und sind ausgeruht. Heute rollen wir in Serpentinen die andere Seite des "Col du Tourmalet" runter. 

Dieses Runterfahren! Einfach spektakulär, man muss es erlebt haben. Und dazu kommt ja auch noch das Glück mit dem Wetter. Kein Wind, kein Regen, klarer Himmel und Sonne. Das gibt's nicht immer.

Knapp rollten wir über die Passhöhe, schon sah man bedeutend mehr Parkmöglichkeiten für Womos. Auch kleine Campingplätze bzw. Stellplätze sind öfter vorhanden. Von hier gibt es viele Wanderrouten. Heute am Nationalfeiertag sahen wir sehr viele Wanderer aus ihren Fahrzeugen steigen. Die Ski Parkplätze waren fast voll.

Wir rollen in das Tal Valley de St-Savin. Das liegt an der D 920 bei Cauterets. Von hier beginnen viele Wanderwege und außerdem hat der Ort ein Thermalbad, in das wir wollten. Dort dürfen Männer aber nur mit eng anliegender Badehose rein, nicht mit Badeshorts! Also, nicht so schlimm, dachten wir, und suchten uns einen Camping direkt am Fluß. 

Dort angekommen, sollten wir einen schattenlosen Eckplatz beziehen, obwohl zweidrittel der Plätze leer waren. Warum? Keine Ahnung. Heute ist Feiertag, vielleicht dachte man, das der Platz mit ihren Landsleuten noch voll wird bis zum Abend?

Hundert Meter weiter sahen wir dann diesen Wander-Parkplatz, auf dem wir es uns mit einigen anderen "gemütlich" gemacht haben. Wir stehen nun auch direkt am Fluss und haben einen richtigen "Faultag" eingelegt. Direkt gegenüber ist ein Supermarkt und so wurde das Gekaufte gleich in der Pfanne gebrutzelt.

Hier bleiben wir auch die Nacht. Mittlerweile ist es zum Abend wieder kühler geworden. Am Tag war es uns heute zum Wandern zu warm. Der Fluss war die bessere Option. 

Wir sind nicht alleine hier......22.00 Uhr
Wir sind nicht alleine hier......22.00 Uhr

Tag Zwölf 

Auch wenn der Platz noch so schön war, wir rollen heute weiter.

Es geht in Richtung "Lac du Tech", das soll ein idyllischer See sein, der umrahmt ist von Bergen.

Zuerst geht es durch ein Tal mit sanften grünen Hügeln und schönen kleinen Dörfern. Die Dörfer heißen Aucun, Massous und Arrens. 

Ich muss aussteigen und ein wenig laufen, denn die Dörfer sind sehr einladend.

Wir biegen nun vom "Val d' Azun" in das Tal "Vallée d' Arrens" ab und fahren die Serpentinen bis zum See. Hier gefällt es uns (und auch den anderen Ausflüglern) so gut, das wir uns ein Plätzchen aussuchen.

Auch die Nacht werden wir bleiben. Durch den Feiertag ist der Freitag so etwas wie ein Brückentag und viele Franzosen sind dieses Wochenende auf Tour. 

Es war wenig los die letzten Wochen, kein Massentourismus. Auch deutsche Womo's haben wir kaum getroffen.

Das war heute unser Traumplatz.
Das war heute unser Traumplatz.

Die Fahrt durch die Dörfer im Tal und hoch zum See

Der See und eine Rundwanderung 

Der Platz für den Tag und die Nacht

Unfreiwilliger Besuch zur Schlafenszeit 

Das war eine Überraschung, als die ganze Herde, angeführt von mehreren Glocken-Kühen, zur Nacht von der einen Seeseite auf unsere Seite wechselte. Warum? Wir wissen es nicht. Sie nahmen alle Fahrzeuge ins Visier.

Was haben wir denn auch in ihrem Revier zu suchen?

Wir Camper waren doch etwas besorgt um unsere Fahrzeuge, denn die Kuhherde hat generell Vorfahrt. Edwin versuchte eine Kuh von uns wegzuleiten, indem er sie anfaßte. Das ging nach hinten los. Er musste flüchten. Vorsichtshalber rollten wir die Markise zusammen und räumten alles weg. Die Stange der Markise schleckte eine Kuh nämlich ab....🐄 Dann irgendwann hatte die Herde ihre Position zur Nacht eingenommen und wir konnten auch schlafen gehen.

Das war ein sehr schöner Platz. Viele sind sogar in den See gesprungen, nachdem sie von den Wanderungen zurückkamen. Das erinnerte uns an: Rumänien - die Karpaten - das Retezatgebirge - der Bucura See - vor über vierzig Jahren!!!!