2019 Andalusien / 1. Teil

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Die einzelnen Stationen

Mojacar, Cabo de Gata, Orgiva/ Alpujarras-Gebirge, Pampaneira, Sierra Nevada, Nerja/Costa del Sol, Torremolinos, Ronda/Sierra de Grazalema, Gibraltar 

5. April

Bei schönem Sonnenschein und wieder 20 Grad sind wir von Äguilas über Garrucha nach Mojacar - ca. 20 km immer direkt an der Küste - entlang gefahren. 

Dass wir uns diesen malerischen Ort ausgesucht haben, war ein Glücksgriff. Es macht alles einen sehr gepflegten Eindruck, vorallem die weißen, kubischen Häuser, die abgestuft am Felsen gebaut wurden. Sie ähneln einer maurischen Bauweise. Mit mehreren hübschen Plätzen kann das bunte Städtchen aufwarten. Man kann auch gut essen und in den vielen kleinen, niedlichen Geschäften ausgiebig bummeln sowie am kilometerlangen Strand das Meer genießen.

Ein Parkplatz ist ausgewiesen, auch für WOMOS. Er ist kostenlos und stadtnah und ein Lift führt in die obere Stadt.

Einen Stellplatz gibt es auch.

Wir hatten uns jedoch überlegt weiterzufahren, um die Nacht am Cabo de Gata auf einem Stellplatz zu verbringen. Das sind ungefähr 40 km und die wollten wir auch auf Nebenstraßen fahren, um was zu sehen ...........Deshalb bestückten wir das Navi etappenweise wie folgt:  

Mojacar  - Carboneras  -  Ferman Perez  -  San Jose  -  

Cabo de Gata

Unterwegs standen schon die Schilder: 

Naturpark Cabo de Gata- Nijar.

Der regenarme Landstrich macht einen wüstenartigen Eindruck und war für uns ganz neu. Die Fahrt wäre perfekt gewesen, wenn wir nicht durch unsere Überlandtour die kilometerlange Verschmutzung durch zerfetzte Plastefolie gesehen hätten. Dass die Gegend voll gepflastert ist mit Plastikfolien überzogenen Gewächshäusern, wussten wir.

Doch dass es so vermüllt im Hinterland aussieht, von den Unterkünften der ausländischen Helfer ganz zu schweigen, war uns nicht bewusst.

Mit einem bedrückenden Gefühl sind wir dann unserem Ziel näher gekommen und standen pünktlich zum Abendbrot auf dem Stellplatz am Meer. 

Zum Glück etwas im Windschatten eines größeren Womos, denn der Wind hat tüchtig zugelegt. Dann gab es noch eine Verdauungsrunde am tosenden Meer für uns und die Sweety. Die Welt ist wieder in Ordnung!

Nun geht der erste Tag in Andalusien zu Ende und wir werden wieder bei Wellenrauschen einschlafen.


6. April

Das war heute ein Tag am Cabo de Gata!

Wir sind mit Sweety viele Kilometer die bizarre Klippenküste entlang gewandert, aber auch mit dem Womo stückchenweise zu den hübschen Buchten und Aussichtspunkten gefahren. Man kann die Eindrücke, die diese Natur hinterlässt, in Worte nicht schildern. Es ist einfach traumhaft, was hier geschaffen wurde, von wem auch immer. 

Er ist sehr beeindruckend, dieser Naturpark, besonders zwischen San Jose und dem Kap. 

Um die 45 km lange Küste östlich und westlich des Cabo de Gata und die vulkanische Landschaft des Hinterlandes zu durchwandern, muss man gut zu Fuß sein, wie die vielen jungen Wanderer, die wir trafen.

Wir jedenfalls sind nach einem Tag geschafft, denn wir hatten den ganzen Tag trotz Sonne und 18 Grad einen wirklich sehr starken Wind. Einmal pfiff der Wind ganz gewaltig in unsere hintere Dachluke; .... und dann das Wandern am Strand mit dem vielen Sand im Gesicht war beschwerlich. (auch für Sweety, ihre Augen waren total vom Sand zugeweht.) Wir wären gerne noch länger dort geblieben......schade. 

Trotz des Windes war es toll, dieses Naturwunder gesehen zu haben. Eine einmalige Landschaft!

Nun lassen wir die Bilder sprechen:

Leider konnte man die spektakuläre Bergstraße vom Leuchtturm bis San Jose nicht fahren, schade! Die Straße hat über Winter sehr gelitten und war mit tiefen Löchern gespickt. Also mussten wir den Umweg nehmen, um die schönen Buchten am Meer zu erreichen.

Danke für die Tipps auf eurer Seite "drei-on-tour" der Reisebericht begleitet uns auch weiterhin!

Weil es immer windiger wurde, stehen wir die 2. Nacht auf dem gleichen Stellplatz von gestern, wieder im Windschatten und den (fast gleichen) tosenden Wellen vor unseren Augen. Haben es sogar noch geschafft, ein wenig zu brutzeln und planen jetzt, wie es weitergeht.

Navi-Daten  N 36.73886  W 2.20763  

kostenlos, aber mit Bäckerwagen!


7. - 8. April

Etwas später als sonst sind wir aufgewacht, man hat ja Zeit, denn die Uhr haben andere. 

So ähnlich lautet ein Sprichwort und in diesem Sinne sind wir dann schweren Herzens von diesem Fleckchen abgefahren. Zuvor gab's noch einen "Schnack" mit einem Engländer, einem Italiener (mit Händen und Füßen) und unserem deutschen Vordermann, denn schließlich "kannten" wir uns ja schon zwei Tage.

Nun, es gibt eigentlich nicht viel zu berichten, außer dass wir eine wunderschöne Gebirgsstraße ohne Mittelstreifen gefahren sind, die uns total begeistert hat. Wenn man Zeit hat und gutes Wetter, ist das eine sehr schöne alternative Route, um nach Granada zu kommen. 

Gestartet sind wir ja in Cabo de Gata und mussten ersteinmal die Küstenstraße über Almeria, El Ejido, Adra nehmen, die außer den Plastegewächshäusern nichts spektakuläres zu bieten hat, wenn nicht das Meer gewesen wäre. Dann kam die Abfahrt La Rabita in Richtung Albunol! 

Die Bergstraße führt über Sorvilan/Barbie nach ORGIVA, zu unserem Campingplatz. 

Navi: N 36.88758,W 3.4182

Hier bleiben wir etwas, denn so langsam gibt's mal was sauber zu machen im Womo, Wäsche zu waschen usw.! Und wir wollen auch ein bisschen das Erlebte von den Wochen verdauen, die wir jetzt unterwegs sind.

Ach, ja, der Campingplatz befindet sich im Vorgebirge Las Alpujarras am Südhang der Sierra Nevada und nur 60 km von  Granada entfernt. Man erreicht dieses Gebirge nur auf kurvenreichen Bergfahrten.

Die Straße ist ca. 50 km lang und der höchste Punkt beträgt 1 280 m.

Der Rundblick während der Fahrt ist grandios und hinter jeder Kurve ergeben sich andere Ausblicke. Je höher man kommt, desto mehr Haltegelegenheiten zum Ausschauen und Beine vertreten gibt es und man kann sich gar nicht genug satt sehen.

Hier die Bilder von der Fahrt:

Und wie immer konnte ich mich nicht zurückhalten mit dem Fotografieren, überall diese Naturblumen, die trotz des rauhen und trockenen Klimas so schön blühen.
Und wie immer konnte ich mich nicht zurückhalten mit dem Fotografieren, überall diese Naturblumen, die trotz des rauhen und trockenen Klimas so schön blühen.


9. April

Es ist Dienstagabend! Eigentlich wollten wir diese dritte Nacht auch noch in ORGIVA auf dem Camping bleiben, aber unser Reisefieber hat uns wieder erwischt und so sind wir nach dem Frühstück zu einem unserer nächsten Reiseziele gerollt. Mit der Wäsche hat's  geklappt, wenn auch ein einziger Waschgang 2,5 Stunden dauerte! - und bei zwei Maschinenladungen war der Tag rum, aber wir hatten ja viel Zeit.

Der Platz ist klein, jedoch angenehm. Im Ort weiter oben gibt es noch einen, er ist terrassenförmig und hat größere Stellflächen.

Man hat von jedem Platz einen tollen Blick auf das Alpujarras-Gebirge.

Wie gesagt, wir sind dann über ORGIVA ein recht kurvenreiches Bergsträßchen zu den hübschen Bergdörfern Carataunas, Soportujar und Pampaneira gefahren. Sie scheinen förmlich an den Steilhängen zu kleben. Das malerische Dorf Pampaneira liegt am Rande einer Schlucht umgeben von Steineichen und Edelkastanien und dort haben wir uns am längsten aufgehalten. Ein schönes Erlebnis, dieser Besuch dort.

Man hat einfach das Gefühl, als sei die Zeit stehen geblieben. Ein Spaziergang durch die schmalen Gassen zwischen weißgetünchten Häusern, die alle in einer Flachdach-Architektur gebaut wurden, ist sehenswert.

Die Gassen sind alle miteinander verbunden und verschachtelt und man staunt nur, was Menschenhand bereits schon im 8. Jahrhundert schaffen konnte. Das schöne ist, die Häuschen sind zum größten Teil alle bewohnt und liebevoll restauriert. Und man kann bummeln, denn es werden verschiedenartige,  selbstgefertigte Produkte angeboten. 

Das Essen ist rustikal, hat geschmeckt (die Bestellung klappte auch nach einigen Übersetzungsschwierigkeiten). Ach, ja, die Freundlichkeit ist mir aufgefallen. Auch hier gehen und kommen die Touris, trotzdem wird man sehr freundlich aufgenommen. Parkplätze gibt's auch für große Womos.

Jetzt stehen wir etwas abseits von Granada auf einem Platz am See in Richtung Sierra Nevada. Den suchten wir uns über park4night. Eigentlich wollten wir in Granada auf dem P 4 für WOMOS übernachten, doch der Plan hat sich verworfen. 

Abends gegen 18.00 Uhr trudelten wir am Parkplatz "Alhambra-Palast" ein, um uns zu erkundigen, wo und wann wir an der Kasse  für den nächsten Tag Tickets für die Besichtigung erwerben können. In unserem Reiseführer ist diese Option genau beschrieben.

Die Auskunft war jedoch, das es keine Tickets an den Ticketschaltern mehr zu kaufen gibt, es ist Saison!, sondern die Reservierung von Eintrittskarten nur noch über das Internet stattfindet und das nur in spanischer und englischer Sprache. Außerdem stand ein Schild: Ausverkauft!

Wir sollten trotzdem per Internet versuchen, manchmal werden Karten abgesagt, so die Auskunft der Info.

Das ist ein Lotteriespiel und die teuren Stellplatzgebühren, die ohnehin zu zahlen wären. 

Nein, wir haben für eine halbe Stunde die 3,20 Euro Parkgebühren bezahlt, sind abgefahren und waren nicht einmal traurig. Vielleicht machen wir irgendwann eine Fahrt mit Reiseleitung, denn die vielen Reisebusse, die hier stehen, das ist das große "Geschäft" und nicht der Individual-Tourismus.

Das ist unser Übernachtungsplatz mit tollem Blick auf den See in der Nähe der A-395 in Richtung Sierra Nevada, ca. 10 Minuten von Granada entfernt, auf dem wir jetzt ganz ruhig stehen.

Navi-Daten N 37.15562, W 3.47764

Hier noch ein Bild vom Versuch, dort an der Kasse eine Karte zu erstehen.

Mit einem dreistunden-Ticket wären wir schon zufrieden gewesen, aber was soll's, die Welt geht nicht unter, nur weil wir dort nicht waren. 


10. April

Mit strahlendem Sonnenschein sind wir aufgewacht und haben nach dem Frühstück unserem Übernachtungsplatz ade gesagt.

Heute werden wir in das imposante Bergmassiv des Naturschutzparks Sierra Nevada fahren. Darauf freuen wir uns, weil die Sicht besonders gut ist und sich der Wind auch beruhigt hat. 

Im Sommer kann man die gut ausgebaute Straße A-395 bis zum Gipfel Pico Veleta auf fast 3400 m fahren.

Zu dieser Zeit endet die tolle Fahrt auf der höchsten Straße Europas bei 2500 m, dem Wintersportgebiet "Sierra Nevada Prado Liano". ("Weltcup 1996" - Moni und Gerd!)

Dort gibt's einen Stellplatz für Womos, den wir aber nicht angefahren sind, weil wir die Nacht bei diesen Temperaturen nicht bleiben wollten. Der Kälteeinbruch und der gefallene Neuschnee haben viele überrascht. Einige kamen uns mit einer Eis- und Schneeschicht auf ihren Autodächern entgegen. 

Die Schneepflüge waren immer noch im Einsatz und trotz des "Schilderwaldes" aufgrund von gesperrten Parkplätzen fanden wir dann auch für ein paar Stunden einen Platz mit einer tollen Sicht.

Den meisten Spaß hatte Sweety, sie war total happy und wir haben mit Sonne und Glitzerschnee unser Mittag im Womo gezaubert. Leider konnten wir Tisch und Stühle nicht rausstellen, es war zu kalt. Da hattet ihr im Januar mehr Glück - drei-on-tour - !!!

Zum Kaffee sind wir dann zurück nach Granada gefahren und haben eine Ehrenrunde durch die Innenstadt gedreht, weil mein Kraftfahrer der Meinung war, er findet einen Parkplatz beim Mirador. Er hatte sich nämlich in den Kopf gesetzt, die Alhambra vor dem Hintergrund der schneebedeckten Sierra Nevada zu fotografieren. 

Aber das blieb ein Traum. Hatten keine Chance, trotz unseres kleinen Kastenwagen, eine Parklücke zu finden. 

Aber wir fuhren dadurch kreuz und quer durch die recht hübsche Stadt, sogar durch Straßen, deren Breite mit 1,90 m? angegeben war. Auf diese Art und Weise haben wir auch etwas von Granada gesehen, ohne Sweety zu stressen.     

Anschließend gab's den Kaffee dann im Außenbezirk an einem Park und beim Verlassen der Stadt noch einen erhaschenden Blick auf diesen "Königspalast".

Ja, und dann ging's zum  (auf den beiden Bildern oben)  Stell-/Übernachtungsplatz. 

Den haben wir uns aus der App park4night ausgesucht. Wir waren freudig überrascht über die tolle Lage, so dass wir noch einen längeren Spaziergang gemacht haben. Der Platz ist groß und liegt an einem angestauten See auf der Route von Granada nach Motril, unweit der A 44/E 902.

Navi Daten: N 37.196271, W 3.619228

Es sind noch 2 Womos hier und wir werden heute bei einem klaren Sternenhimmel einschlafen. Die Nächte sind immer noch ganz schön frühlingsfrisch, aber am Tag stiegen die Temperaturen meisten zwischen 18 und 20 Grad, leider mit viel Wind. 

Nun sind wir fast vier Wochen unterwegs und hatten bisher das große Glück auf ruhigen Plätzen schlafen zu können (bis auf eine Ausnahme). Wenn die Feierlichkeiten in der Karwoche hier in Andalusien beginnen, wird es bestimmt nicht mehr so ruhig sein.


11. - 14. April

So langsam wachen wir wieder pünktlicher auf, man stellt sich auf die Sommerzeit ein. Der Platz, den wir heute am Donnerstag  verlassen, war wirklich ausgesprochen toll. Aber wir möchten ja noch einiges mehr sehen, deshalb geht's weiter.

Das ist hier fast ein wenig  wie in Schweden oder Südnorwegen.
Das ist hier fast ein wenig wie in Schweden oder Südnorwegen.

Wir rollen von Bezpar (am Stausee) die N 323 a über Salobrena-Almunecar nach Nerja immer die Küstenstraße entlang.

Und sind fast alleine unterwegs. Man muss schon sagen: Tolle und  viele Straßen und riesige Brücken über die Viadukte haben die Spanier gebaut. Keinen Stau und keine Baustellen haben wir bisher erlebt. Ob es im Hochsommer auch so ist? Und ob die vielen nebeneinander existierenden Straßen wirklich sein müssen?

Wir trudeln in Nerja ( an der Costa del Sol)  ein und fahren laut Navi-Daten von Camper-Kontakt gleich zu unserem ausgesuchten Stellplatz, um ein wenig Sonne zu tanken. Aber diesen Weg zum Platz gibt es offiziell nicht mehr, die Zufahrt wurde mit Steinen versperrt. Wir sind in einer Sackgasse, ganz herrlich gelegen, direkt am Meer und kommen nicht weiter. Im ersten Moment wollen wir umdrehen, aber dann ist die Entscheidung gefallen. Wir bleiben, fahren in eine der vielen freien Parklücken und genießen den Strand, die Sonne und bummeln in den Ort.

So schön die Bilder auch aussehen, ganz so ist es dieses Mal nicht. Hier gibt es einen langen Sandweg, der auch von Fahrzeugen genutzt wird. Er verbindet einen Hotelkomplex mit dem anderen und liegt vor den Toren Nerjas. Man muss beiseite hüpfen...... ! 

Ich hab' lange überlegt, ja, ich muss auch mal solche Bilder zeigen. Bei aller Pracht, die entsteht, es gibt auch unschöne Seiten. Das ist eine solche Disharmonie, die weh tut, wenn man das sieht. Im Hintergrund die tollen Berge und vorne das azurblaue Meer und dann zwischendrin ganz nah an Nerja diese Müll-Grundstücke, die sich einige hundert Meter am Strandweg befinden.

Wie gesagt, wir bleiben heute Abend hier stehen. Es ist sehr ruhig und wir haben alles an Bord! Morgen schauen wir uns das quirlige und beliebteste Seebad Nerja östlich von Malaga an. 

Hier in Nerja gibt es den berühmten Panoramablick vom "Balcon de Europa", eine Aussichtsterasse oberhalb der Küste. Man soll angeblich bei guter Sicht am Horizont die Küste Nordafrikas erkennen. Na, da schaun wir mal!

Nach einem guten Abendessen aus der eigenen Pfanne und einem kleinen Spaziergang geht nun auch dieser Tag zu Ende. Wir hören mal wieder die Wellen rauschen, weil sich der Wind vom Tag gelegt hat.

Heute am Freitag war der erste richtige warme Badetag ohne Wind!

Wir sind zuerst die 3 km nach Nerja gefahren und dort auf dem sehr großen Parkplatz (kostenpflichtig) haben wir unseren Camper mehrere Stunden abgestellt. Der Fußweg durch die Stadt zur besagten Aussichtsplattform ist ausgeschildert und wir hatten eine recht schöne Fernsicht (Afrika konnte man aber trotzdem nur erahnen!) 

Dieses Seebad Nerja ist sehr reizvoll, man kann dort die Seele baumeln lassen, weil der Blick über die felsigen Buchten wunderschön ist. Bis zum frühen Nachmittag waren wenige Touris unterwegs und es gab auf der Promenade beim "Balcon" sogar noch ein Gratis-Konzert. Nach dem Bummeln haben wir uns in einem der vielen Lokale verwöhnen lassen und sind anschließend mit dem Womo zum Park-/Stellplatz von "Camper-Kontakt" gefahren. Der liegt ganz dicht bei Nerja, direkt am Strand, unweit von unserem Platz der vergangenen Nacht. 

Schnell waren die Badesachen ausgepackt und dann ab in die Sonne! Das Wasser war so kalt? warm?, wie bei uns an der Ostsee manchmal im Sommer. Ich glaube, nicht mehr als 17/18 Grad. Einige hüpften aber schon rein in die Fluten.

Die Nacht bleiben wir mit noch anderen Womos hier auf diesem Platz. Es gibt am Strand Toiletten und Wasser, ansonsten ist er nicht besonders schön, nicht gepflastet, einfach wie so oft in Spanien nur ein besserer Abstellplatz für die Womos.

Hier stehen sogar drei Fahrzeuge aus Deutschland, deren Besitzer seit einiger Zeit eine Auszeit nehmen und mit dem Womo umherreisen. Heute am Samstag beschließen wir, die felsige Küste lang zu wandern. Dort gibt es mehrere Buchten, die man für sich ganz alleine hat, wenn man sie dann bei niedrigem Wasser erreicht.

Wir fanden auf diesem kostenfreien Stellplatz noch eine ganz annehmbare grüne Ecke, nachdem wir zweimal umgesetzt hatten. Ansonsten ist er total naturbelassen und auch staubig. Wie gesagt, es stehen hier mehrere "Aussteiger" und wir plauderten ein wenig mit ihnen. So erfuhren wir einiges über Spanien/Andalusien, denn einer von ihnen ist bereits seit 6 Jahren "unterwegs". Hier unten bei Nerja soll es am wärmsten sein, so erzählt er uns. Deshalb standen auch sehr viele Womos im Winter hier am Meer, obwohl es von den Behörden eigentlich nur ein geduldeter Platz ist. (öffentliches Bad) 

Navi-Daten  N 36.761799,  W 3.88788

Wir sind heute am Sonntag noch geblieben, weil wir Montag früh mit Sweety zum Tierarzt müssen. Berührt man ihr rechtes Ohr, jault sie auf. Na, mal sehen.

Ansonsten haben wir es uns richtig gut gehen lassen, auch heute waren wir nochmal in Nerja. Das Sommerwetter ist nun endlich da! 25 Grad und kein Wind. Das Anbaden ging auch schon. Edwin hat sich überwunden! 

Im Ort fand heute am Sonntag die erste Feierlichkeit zu Ostern (Karwoche) statt, die wir von unserem Tisch im Lokal aus beobachten konnten. Was für ein Menschenauflauf!


15. und 16. April

Ja, diese zwei Tage von Montag bis Dienstagabend waren für uns ein wenig aufregend. Unsere Sweety signalierte uns Montag früh, dass es gar nicht mehr weh tut, wenn man sie an den Ohren krabbelt. Also dachten wir, sie hat einen eventuellen Grashalm alleine rausgeschüttelt und setzten unsere geplante Fahrt am Morgen fort. Unser Ziel war die spektakuläre Schlucht Garganta del Chorro des los Gaitanes, durch die sich der Fluss Rio Guadalhorce ca. 200 m tief einen Weg gebahnt hat. Zumindest wollten wir einen Blick in diese Schlucht werfen. Nachdem wir eine längere Mittagsrast an einem wunderschönen Fleckchen am See (5 km vor der Schlucht) gemacht haben, fing Sweety plötzlich wieder an zu jaulen. Sie schüttelte sich heftig und wir packten schnell alles zusammen. Dann suchten wir den am nächstgelegenen Veterenär im Internet, der war in Torremolinos und ab ging die Post. 

Bis 20.00 Uhr war Sprechstunde und Sweety's Ohren wurden von einer Ärztin eingehend untersucht. Es ist eine leichte Entzündung in beiden Ohren, die jetzt 10 Tage behandelt werden muss, so die Diagnose. Heute waren wir noch einmal zur Kontrolle und man hat uns erklärt, dass die kleinen Haare in dem Gehörgang die Ursache für das schmerzhafte Pieken  sind. Deshalb jault sie bei Berührung. Den Befund hat die Ärztin uns auf spanisch aufgeschrieben und wenn es schlimmer werden sollte, können wir auch in Portugal damit zum Tierarzt gehen. Nun drücken wir die Daumen, dass die Tropfen anschlagen und die Entzündung heilt.

Dass wir Montagmorgen gleich noch zum Ent- und Versorgen zur Tankstelle "Cepsa Frigiliana" lt. CAMPER-KONTAKT in Nerja gefahren sind, war ein 7. Sinn. Dort wird ein "Rundum"-Service (u.a. Autowäsche für Camper) angeboten, sogar Waschmaschinen!  

Das war der tolle Platz vor der Schlucht, den wir schweren Herzens verlassen mussten.
Das war der tolle Platz vor der Schlucht, den wir schweren Herzens verlassen mussten.

Ja, und nun waren wir in Torremolinos bei Malaga, kein Ziel auf unserer Route! Aber zwangsweise haben wir auch dieses Urlaubsdomizil kennengelernt.

Hier läuft die große Urlaubsmaschinerie, mit allem, was dazu gehört. Hotels, Hotels, Hotels.......! Musik an allen Ecken.

Jetzt in der Karwoche tobt hier auch schon der Bär. Wir haben vergeblich hier bei Torremolinos einen annehmbaren Camping oder Stellplatz in den Apps gesucht. Für Womo's gibt's nichts! Das dicke Geld macht man mit den Vermietungen. Man mag es sich nicht einmal vorstellen, wie es hier in der Saison zugeht. 

Zuletzt wurden wir doch noch fündig. Diese beiden Nächte haben wir nahe der Stadt auf einem riesengroßen Picknikplatz unter Olivenbäumen geschlafen, auf dem die Übernachtung geduldet wird. Hier war Ruhe und man hat nur 1,5 km zum Meer. Eine Mineralquelle mit der Beschreibung, was im Wasser enthalten ist, gibts hier auch. Haben uns natürlich einen Vorrat mitgenommen.

Navi-Daten:  N 36.62782  W 4.51124   (Parg4nigth)

Ich hab den Boiler auf 60 Grad hochgeheizt und mir sogar in aller Ruhe die Haare gewaschen. Anschließend fuhren wir mit dem Womo zum Strand-Parkplatz und hatten tatsächlich Glück, denn mit unserer Länge von 5,40 m passen wir ja in die Park-Lücke. So verbrachten wir bis zum Tierarzttermin am Abend einen schönen Strandtag. Die Gebühr für den ganzen Tag betrug 2,00 Euro.(kommunaler Platz) Das war natürlich preiswert.

Morgen werden wir dann weiterrollen und wünschen uns, dass Sweety gesund wird. 


17. April

Unser heutiges Ziel ist das Städtchen Ronda. Die Nacht war sehr ruhig und bevor es weiterging, füllte auch Edwin unsere Wasserflaschen mit einem Mineralwasser von guter Qualität hier auf dem Platz.

Recht froh waren wir, als es nach Marbella endlich wieder Natur gab und die Bebauung sowie die gefühlten hundert Straßen ein Ende hatten. Die Straße A 397 nach Ronda (ca. 700 m hoch) ist sehr kurvenreich. Trotz Bewölkung und 15 Grad waren es sehr schöne Fernsichten. Auch Aussichtsplätze fürs Womo sind vorhanden, um eine Rast einzulegen, was ja auch nicht immer der Fall ist.  

Da die Parkmöglichkeiten in der Stadt sehr eingeschränkt sind, bestückten wir das Navi vorab mit Daten vom städtischen Busparkplatz und strandeten dann aber hier: (Park4night)  

Navi N 36.74229, W 5.15885 - um einiges besser! -

Hier kann man mit größeren Womos auch gut stehen. Er ist nur 500 Meter von der Altstadt entfernt. Heute abend stehen wir immer noch hier und alles ist beleuchtet, wunderhübsch.

Ja, Ronda! Das ist eine gepflegte Stadt, in der heute viel los war. Es ist die Osterwoche und das merkt man. Aber trotzdem schlenderten wir in Ruhe durch die Altstadt und schauten uns die Sehenswürdigkeiten an. Als erstes natürlich das Wahrzeichen:  

Das Brückenbauwerk von 1788 "Puente Nuevo". Diese Brücke überspannt die 150 m steil abfallende Schlucht eines Tals in einem hohen, schmalen Bogen und verbindet die Altstadt mit der neuen Stadt. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis in diese Schlucht zu schauen!

Ich könnte jetzt den ganzen Stadtrundgang schildern, aber das erspare ich mir. Ronda ist sehr geschichtsträchtig und mit einem Reiseführer und dem Stadtplan in der Hand findet man auf kurzen Wegen alles, was es zu bestaunen gibt.

Erwähnen möchte ich allerdings die Kirche Santa Maria la Mayor. Für 3,00 Euro kann man sie besichtigen und auch bis hoch in den Turm steigen.

Ja, und da wäre noch zu erwähnen, das Ronda die Wiege des Stierkampfes ist und deshalb gibts natürlich auch eine Stierkampfarena. Wir haben den Eintritt nicht bezahlt, weil ich eh nur einen Blick hinein geworfen hätte. Für mich sind Stiere auch Tiere, die man nicht quälen sollte, das ist meine persönliche Meinung.

Was beim Rundgang genervt hat, waren die vielen Fahrzeuge, die sich durch die engen Gassen quälten. Die Freude am Bestaunen der stattlichen Häuser mit ihren wunderschönen Eingängen sowie den Fenster- und Balkongittern wurde dadurch etwas getrübt.

Nachdem wir dann fußmüde waren, sahen wir dem Treiben aus einer Tapas-Bar zu und dann ging's am späten Nachmittag zurück zum Womo. Eine Kanne ! KAFFEE und die Lebensgeister wurden wieder geweckt.

Nun stehen wir immer noch hier. Es ist sehr ruhig und mit noch einem Womo hinter uns fühlen wir uns auch sicher.

Das ist die heutige Route gewesen und der abendliche Blick vom Womo auf die Altstadt.

18. April

Das war eine sehr ruhige Nacht, nicht ein Auto fuhr vorbei. Nach dem Frühstück zogen dicke Wolken auf und das Städtchen Ronda verschwand vor einer Regenfront vor unseren Augen. Nun, das ist auch ein Plus, denn wenn es schlechtes Wetter gibt, einfach den Zündschlüssel drehen und ab geht's.

Wir waren noch gar nicht allzuweit gefahren und schon lösten sich die Wolken auf. Die Fernsichten wurden immer schöner und die Straße A 373 , die rechts die Sierra de Grazalema und links die Ausläufer der Serrania de Ronda streift, war gut ausgebaut. Die Hinfahrt über die A 397 nach Ronda bergauf war auch toll, aber diese Route runter gefiel mir persönlich besser. Sie hat uns an die Rundfahrten auf der Insel Korsika erinnert. Einfach eine abwechslungsreiche Tour für den Beifahrer. Der Fahrer muss schon etwas aufpassen, denn die Strecke ist sehr kurvenreich, aber auch mit mehreren Aussichtspunkten versehen. Man kann beide Routen mit einem größeren Womo gut fahren.

Von weitem sahen wir die weißen Dörfer, malerisch in den Hang gebaut. Je näher wir dem Tal kamen, um so grüner wurde alles. Es sah aus, wie auf der Alm in Östereich. Blumenübersäte Wiesen und zufriedene Kühe!
Von weitem sahen wir die weißen Dörfer, malerisch in den Hang gebaut. Je näher wir dem Tal kamen, um so grüner wurde alles. Es sah aus, wie auf der Alm in Östereich. Blumenübersäte Wiesen und zufriedene Kühe!

Eigentlich wollten wir bis vor den Gibralta-Felsen durchrollen, aber dort hätten wir dann nur auf dem Stellplatz die Zeit rumgestanden, denn der Besuch "in England" sollte erst am nächsten Tag stattfinden. Und wie es manchmal so kommt, ganz spontan halten wir und trinken einen Kaffee im Womo. Da sehen wir vor uns auf einem Berg eine Burgruine, die von Leuten besucht ist. Wir beschließen, sie zu besteigen. Aber davor liegt dieses Dorf, durch das wir fahren müssen, um zur Burg zu gelangen. Und weil wir unserem Navi vertrauen, fahren wir los. Zuerst gehts auf normaler Straße in die Höhe, dann aber wurde es schon kritisch, so eng waren die Gäßchen. Und als uns dann auch noch ein "dicker" Wagen rückwärts fahren läst, weil er der Meinung ist, er hat Vorfahrt, kommen wir das erste Mal richtig ins Schwitzen. Zwei ältere Männer kommen und schütteln über diesen Ego-Fahrer mit dem Kopf. Wir hätten nicht rückwärts fahren müssen, denn gleich um die Ecke gab es eine große Ausweichmöglichkeit, an die dieser Fahrer vorbeigefahren ist. Wir sahen sie beim Vorrüberfahren. Bisher hatten wir rücksichtsvolle Autofahrer, warum der so egomäßig drauf war, wer weiß!?

Jedenfalls landeten wir dann auf dem Parkplatz, bevor wir durch das ganze Dorf gefahren sind. Der Weg zur Burg, dessen Aufbau von der EU gefördert wurde, war ausgeschildert und für uns drei war die Wanderung eine tolle Abwechslung. Auch Sweety vergaß den Geruch ihrer stinkenden Ohrentropfen und freute sich über die Eidechsen und Mauselöcher. Die Burg ist sehr sehenswert und steht nicht bei uns im Reiseführer, deshalb auch nicht überrannt von Touris, vielleicht auch, weil sie nur außen herum zu besichtigen ist. Schon alleine durch das Dorf zu Fuß zu schlendern, ist schön gewesen.

Und weiter ging es zu unserem eigentlichen Ziel.

Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück und wir waren am berühmten Felsen von Gibraltar. Was für ein Glück hatten wir mit dem Wetter! Die Sonne schien und es war ein ganz besonderes Erlebnis, hier vor dem Felsen zu stehen. Wir parkten unser Auto auf dem Übernachtungs-Stellplatz am Meer mit noch einigen Womos für 5,00 Euro. Dann hielt uns nichts mehr und wir liefen in beide Richtungen den feinsandigen Strand entlang, sammelten Muscheln und immer wieder dieser Blick auf den riesengroßen Felsen - Wahnsinn.

Der Abend verlief geruhsam mit ein paar Blicken in unsere Reiselektüre und einer späten Gassirunde vor dem nächtlich beleuchteten Felsen.


19. April

Heute am Karfreitag haben wir uns nun auf den "Weg nach England" gemacht. Um 9.30 Uhr fuhren wir mit dem Womo durch die Grenzkontrolle ruck-zuck nach Gibraltar. Ich beschränke mich auf unsere persönlichen Eindrücke, denn über den Status von Gibraltar kann man viel lesen.

Wir hatten uns den "Punta de Europa" als erstes Ziel vorgenommen und das sind einige Bilder.


Von dort wollten wir zum "Affen-Felsen" quasi zu den berühmten freilebenden frechen Affen. Aber leider war die Straße gesperrt und mit der Seilbahn wollte ich mit Sweety nicht hoch.

Also haben wir einen Parkplatz in der Stadt angefahren und weil wir rechtzeitg dort waren, hat es geklappt. So konnten wir uns auch noch Gibraltar's Einkaufsmeile anschauen, etwas bummeln, so gut es ging, etwas essen.... und sind am frühen Nachmittag wieder zurück nach "Spanien" gerollt. 

Wir haben uns überlegt, jetzt eine Pause von einigen Tagen einzulegen, um die vielen Eindrücke sacken zu lassen. Bei der Suche in der Campingplatz-App nach einem schönen Meerplatz sind wir letztlich auf den ausgesuchten  Platz gelandet. 

Wir hatten schon befürchtet, dass er in der Karwoche ausgebucht ist, weil vor uns zwei große Womos in der Warteschlange standen. Aber dem war nicht so. Wir konnten uns sogar einen mit Meerblick aussuchen.