MIT DEM WOMO auf die INSEL KORSIKA 2018


Ein zweiteiliger privater Reisebericht🚌

 

Teil 1

Auf die Insel von Ost nach West mit dem Kastenwagen🚌

Von Mitte August bis Ende September werden wir mit unserem Kastenwagen wieder auf Tour gehen, ca. 6 Wochen soll die Reise dauern.

Jetzt im Herbst soll es auf die Insel Korsika gehen.



Die Insel Korsika, ein Traum wird wahr!☀️

Wir freuen uns auf die tollen Panoramastrecken und auf die grandiose Landschaft mit den dicht bewaldeten Tälern, auf die tiefen Schluchten und die Berge mit den vielleicht noch schneebedeckten Kuppen und auf das Meer mit den einsamen Küstenabschnitten.

Wir haben bereits vor längerer Zeit vorgehabt, die Insel mit dem Gespann zu umrunden und die vielen Wanderwege zu erkunden. Haben es jedoch wieder verworfen. Mit dem Wohnwagen erschien uns diese Reise nicht so optimal. Jetzt mit dem kleinen Camper erfüllen wir uns diesen Traum.

Im Gepäck haben wir die Michelin-Karte 1:150 000 und das Reisehandbuch über Korsika vom Michael Müller-Verlag - individuell reisen.

👍🚌

Die Hintour durch Deutschland, Östreich und Italien

Das ist die Hintour bis Livorno mit folgenden Stopps.

"Die Fahrt ist das Ziel".

1. Potsdam (Weltkulturerbe-Stadt) 

2. Rübeland im Harz (Hängebrücke)  

3. Eisenach (Die Wartburg)

4. Rothenburg o.d.Tauber (Fachwerk-Städtchen) 

5. Bruck in Österreich(Großglockner Hochalpenstraße)  

6. Toskana ( Stadt Pisa)

⛴️

Die Fähre von Livorno nach Bastia und zurück haben wir nicht im voraus gebucht, weil wir uns entlang der Route die aufgeführten Sehenswürdigkeiten anschauen möchten. Es ist schöner und relaxter, ohne zeitlichen Druck zu reisen.

Und als Rentner haben wir ja 

die Zeit ......!

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August 2018 - jetzt geht's los!

Mittwoch, 22. 8. - Donnerstag, 23. 8.

Nachdem wir fertig gepackt hatten, sind wir mit dem Camper über die Waage gefahren. Alles im "Grünen Bereich"! So kann es in Österreich, Italien und Frankreich (Korsika) keinen Ärger geben.

Unsere erste Strecke war nur kurz und zwar bis zum Stell-/Park-/Übernachtungsplatz in Potsdam. Er liegt sehr zentral und ruhig, nur ein paar hundert Meter vom Schloss SANSSOUCI entfernt.

N 52, 24', 27 ''  E 13, 02', 43''

Potsdam haben wir das erste Mal vor 50 Jahren besucht und sonst nur kurz auf der Durchreise.

Über 70 Kilometer lang sind die Wege im Park. Diese einzigartige Anlage mit den verschiedenen Schlössern lockt jährlich über eine Million Besucher an. Für uns war es schön, wieder einmal die Sizilianischen und Nordischen Gärten anzusehen, denn in diesem heißen und trockenen Sommer kann man nur staunen, wie schön alles blüht.

Potsdam Stadt

Am nächsten Tag sind wir zum "Holländischen Viertel" und zur "Russischen Kolonie" spaziert. Die Sonne und die 33 Grad haben wir im "Gepäck" gehabt. So langsam ist man schon Hitze erpobt!

Diese vielen hübschen Holzhäuser der russischen Kolonie Alexandrowka wurden aufgrund der freundschaftlichen Bande zwischen den Herrschern Hohenzollern und Romanow um 1825 erbaut. Sie waren die Heimat von russischen Sängern. Seit der deutschen Wiedervereinigung befinden sich die meisten Häuser mit den dazugehörenden Obstplantagen in Privatbesitz. Die Kolonie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Das war ein schöner und ruhiger Spaziergang. 

Das holländische Viertel wird auch "Klein Amsterdam" genannt und ist eine geschlossene holländische Siedlung. Sie umfasst vier Carrees mit ca. 130 zweistöckigen Häusern aus rotem Klinker. Alle sind sehr schön restauriert und das Viertel ist geschäftlich sowie kulturell belebt. Es wurde ca. 1740 erbaut, um holländische Handwerker zum Aufbau Potsdams ins Land zu holen.

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Donnerstag, 23.8 - Freitag, 24.8.

Wir rollen nun weiter in den schönen HARZ, teils Autobahn, teils Landstraße und sind recht früh an unserem Ziel:

Die zweitlängste Fußgänger-Hängeseilbrücke der Welt.

Direkt an der Titan Brücke RT haben wir einen Stellplatz für unseren Camper bekommen, obwohl es am Nachmittag noch recht voll war.

N 51.741877  E 10.890922 

Neben uns standen zwei tolle Ausflugsbusse aus den Fünfziger Jahren. (Bilder)

Die Spannung, wie das Hinüberlaufen sich wohl anfühlt, stieg und nach einem Kaffee kauften wir uns die Tickets für 6,00 Euro pro Person.

Nun ging's los. Es war für Edwin ein tolles Erlebnis, weil er genießen konnte. Er blieb mehrmals stehen, schaute nach unten und hat nicht einmal die Schwingungen gespürt. Für mich war es eine einzige Katastrophe aufgrund der Schwingungen und ich war froh, wieder "festen Boden" zu betreten. Nicht einen einzigen Blick habe ich rechts oder links gewagt. Habe mich stattdessen mit beiden Händen festgehalten und mir einen Fixpunkt gesucht. (Ein Mensch vor mir)

Aber ich kann sagen, ich bin über diese Brücke gegangen, egal wie.

Die Brücke befindet sich bei Rübeland im Harz über dem Bodetal, parallel zur Rappbodetalsperre.

Der freihängende Abschnitt ist 458 m lang, insgesamt inklusive Podeste 483 m. Mit ein bisschen Mut kann man auch Tandemspringen über die gesamte Länge bzw. einen Pendelsprung von der Mitte der Brücke machen. Das haben wir natürlich beobachtet und da fällt unser Mut leider nicht mehr so doll ins Gewicht. Doch für uns war es ein schönes ein Erlebnis!

 

Hier ein paar Mutige!

Für insgesamt 12,00 Euro blieben wir dann bis zum anderen Morgen hier an der Brücke auf dem Parkplatz. Das war in Ordnung, denn die Nacht war ausgesprochen ruhig. 

Neben uns gesellte sich abends noch ein Womo. Toll, so sind wir nicht alleine, dachten wir. Doch leider waren wir unsichtbar für unsere Campernachbarn. Kein Hallo, kein Blick, nur ein giftiges Bellen des Schäferhundes, als er unsere Sweety sah .... schade, denn eigentlich waren wir durch unsere Balkantour offen für alles und jeden.

Solche "Camper" gibt's eben auch. Oder waren es gar keine Camper?

Und noch ein Erlebnis: 

Ein Kopfschütteln und zwei Sätze konnte ich mir am Nachmittag nicht verkneifen. Nach dem "Brückenlauf" wollte ich mir auf den Schreck ein Soft-Eis kaufen. Das gab's am ganz normalen mobilen Wagen. Bevor ich fragen konnte, welches Eis im Angebot ist, nannte die nette Dame den Preis:   2,80 Euro! Nicht zwei Eis, nein ein Eis! Ich hab' diesen Wucher nicht unterstützt. Man soll ja nicht in DM umrechnen, aber 6,00 DM für ein kleines Softeis!!!!  Was soll man davon halten?

Den Platz haben wir nach dem Frühstück verlassen und sind durch den restlichen Harz in Richtung Thüringer Wald gerollt. Die Fahrt verlief sehr entspannt, mehr Landstraße als Autobahn. So waren wir zu Mittag schon in Eisenach an der Wartburg . 

Die Wartburg in Eisenach!

Das hatten wir schon sehr lange geplant und nun endlich geschafft in die Tat umzusetzten. Die Wartburg - UNESCO Kulturerbestätte!

1067 gegründet, im 19. Jahrhundert umfassend rekonstruiert und heute ein Museum mit einer großen Sammlung von Kunstschätzen aus acht Jahrhunderten. Sie ist die Geburtsstätte der deutschen Bibel durch Martin Luther. Gelehrte, wie Goethe, Wagner und die Heilige Elisabeth sind eng mit der Geschichte der Burg verbunden.

Wir haben eine tolle Führung durch die gesamte Burg-Anlage mitgemacht und so einen tiefen Einblick erhalten. Pro Person nur 10,00 Euro.

Die Lutherstube

Die Innenräume

Zur Burg sind wir hin und zurück gewandert, weil wir einen tollen Platz unweit der hochführenden Straße entdeckt haben. An der Burg gibt es auch Stellmöglichkeiten, aber wie voll diese am Tag sind, wissen wir nicht. Die Sweety freute sich und wir auch, zumal der Weg unter schattigen Bäumen langführte. 

Zum Abendbrot wollten wir in Eisenach rund um den Marktplatz irgendwo einkehren. Keine Chance. Nur eine Gaststätte hatte außer Döner und Pizza etwas bürgerliches im Angebot. Doch nach 20 Minuten Wartezeit auf die einzige Bedienung haben wir uns erhoben. 

Also, selbst ist die Köchin. Ein paar frische Steaks in die Pfanne mit Paprika-Gemüse !!! 

Wir stehen nun ab 18.00 Uhr hier auf dem bewachten Park- und Stellplatz direkt oben an der Burg, fast alleine.

Für einen Euro können wir die Nacht bis morgen früh um 8.00 Uhr hier bleiben. Falls wir später abreisen, zahlen wir anteilmäßig. Das ist natürlich toll, zumal hier nicht ein Mucks zu hören ist.

Die ersten drei Tage sind ereignisreich verlaufen.

Der Platz am Wanderweg zur Burg.


Sonnabend, 25.8.

Auf geht's zum neuen Ziel. Das soll heute die romantisch-mittelalterliche Stadt mit Charme: Rothenburg ob der Tauber sein.

Die Fahrt ging meistens über die Autobahn, nicht so beglückend, zumal es (endlich mal) geregnet hat. Unterwegs gab es ein schnelles Mittagessen aus der Pfanne, um nicht gleich bei der Besichtigung von Rothenburgs historischer Innenstadt schlapp zu machen. 

Dann kamen wir auf dem Parkplatz P 2 an, der gleichzeitig auch Stellplatz ist.

Preis 12,00 Euro Tageskarte, 

N 49.370662 ,  O 10.18315

Der Platz war rappelvoll. Wir hatten Glück und haben eine recht passable Lücke gefunden. Zuerst nieselte es leicht und zu guterletzt schien dann wieder die Sonne, so dass es ein wunderbarer Stadtrundgang wurde.

Was kann man alles über Rothenburg berichten? Vieles ..... eigentlich möchte man mit dem Schwärmen über dieses schmucke Städtchen nicht aufhören. Es verzaubert jeden Besucher. Ich hatte den Eindruck, als sähe ich immer ein Lächeln bei den vielen, vielen Besuchern im Gesicht. Man staunt über die beeindruckenden Baudenkmäler, die liebevoll geschmückten Fachwerkhäuser  -  das alles inmitten einer alten restaurierten und begehbaren Stadtmauer!

Sicherlich kann man in diesem Städtchen länger verweilen, weil kulturell und kunsthistorisch sehr viel angeboten wird. Wir haben ja nur einen Bruchteil gesehen.

Aber nun möchte ich die Bilder sprechen lassen.

Ja, das war Rothenburg ob der Tauber. Vielleicht kommen wir ein anderes Mal für länger hierher.

🥱🤭   

Nun lassen wir den Abend noch etwas ausklingen mit ein paar "Kurzgeschichten von Elke Heidenreich" und werden die Fahrt morgen in Richtung Regensburg fortsetzen. 

Es hat sich innerhalb von zwei Tagen so sehr abgekühlt (von 34 Grad auf 14 Grad am Tag), so dass wir heute abend die Heizung im Camper angemacht haben. Und die Sweety hat sich jetzt mittlerweile schon den dritten Schlafplatz ausgesucht.

Sonntag, 26.8.

Heute war ein besonderer Jahrestag für uns und der Tag war anstrengend, aber auch schön.

Die Morgensonne vertrieb die Kälte der Nacht und wir fuhren wie geplant nach Regensburg.

Wie gesagt, zur "Feier des Tages" spendierten wir uns ein Mittagessen im Wirtshaus des alten Augustiner Klosters in der historischen Altstadt. Dieser Gastraum wurde um 1700 gestaltet und sein Charme und Flair gelten als Regensburger Rarität. Hier wird seit 1837 die bayrische Wirtshauskultur gepflegt.

Uns hat es sehr gut geschmeckt und wir fühlten uns sehr wohl.

Zum gotischen Dom St. PETER aus dem 13. Jahrhundert mit seinen Zwillingstürmen sind es lediglich nur 100 m und wir schlenderten gemütlich die Altstadt entlang. Dabei kamen wir auch zur Steinernden Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist ein Wahrzeichen der Donau-Stadt, misst 300 Meter Länge und hat 16 Bögen. 

In Regensburg hat es nicht geregnet, wie sonst auf unseren Durchfahrten und so konnten wir das gut erhaltene mittelalterliche Zentrum bei Sonne genießen.

Fußmüde trudelten wir auf unserem kostenlosen Stell- und Parkplatz ein, der übrigens ganz zentral lag und der Weg dorthin führte sehr entspannend an der Donau entlang.

Da wir uns heute aber noch ein wenig mehr verwöhnen wollten, fuhren wir ein kleines Stückchen weiter und zwar nach Bad ABBACH in die Kaiser-Therme. 

Dort gibt es einen nett angelegten Thermen-Stellplatz, nur ein paar Schritte vom Bad entfernt. Der Platz bietet Ver- u. Entsorgung, Wasser, Strom usw. für 15,00 Euro an. 

Vor dem Baden gab's für uns im Thermen-Café ein schönes Stück Torte mit Kaffee und dann ging es für 1,5 Stunden in das außerordentlich warme Thermalwasser. Tolles Badevergnügen!!

Anschließend ein wenig Entspannung vor dem Camper, denn die Sonne zog noch einmal alle Register. 

Sweety buddelte, um die Feldmäuse zu verjagen. Auch sie war anscheinend glücklich. 

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.

Morgen werden wir wohl ein paar Kilometer mehr machen, um es zum Anfang der Großglockner-Hochalpenstraße zu schaffen.

Die Therme

Montag, 27.8.

Wir waren schon sehr früh wach, weil Sweety sich meldete ..... und so gab es frische Brötchen vom nahegelegenen Bäcker. Anschließend Frischwasser gebunkert ... usw. - und dann noch die Duschen im Thermalbad "getestet". Bis wir uns bei Sonne und blauem Himmel in Bewegung setzten, war es schon 9.00 Uhr. 

Die Fahrt verlief ohne nennenswerten Stau, obwohl wir uns für die Autobahn-Route über München entschieden haben und das schlimmste befürchteten. Es dauerte nicht lange und wir rollten an Rosenheim vorbei. Am Chiemsee, der in der Sonne so wunderbar blau strahlte, hätten wir am liebsten verweilt, aber ...

Bald darauf sahen wir dann die ersten Bergspitzen in der Sonne glitzern und während der (Futter) Pausen sind die Bilder von den schneebedeckten Bergen entstanden.

Über Saalfelden und Zell am See sind wir nun in Bruck/Österreich angekommen. Hier in Bruck gibt es einen inoffiziellen Stellplatz, der sich für eine Übernachtung als Ausgangspunkt für die Glocknerstraße eignet. Er befindet sich gegenüber dem Bahnhof.

N 47.28560,  O 22.82761

Der Ort Bruck ist touristisch geprägt und recht hübsch. Einen am Hotel gelegenen Campingplatz, den wir uns angesehen haben, gibt es für einen längeren Aufenthalt auch. Beim Bummeln durch den Ort sind uns viele mit Blumen geschmückte Häuser ins Auge gefallen. Schöne Fotomotive!

Morgen soll es Sonne pur geben. Das wäre natürlich super, weil wir die Glocknerstraße fahren werden.

Hier im österreichischen Ort Bruck beginnt diese Hochalpen-Straße mit dem km Null.  

Auf Tafeln wird im Ort auf die Geschichte der Hochalpenstraße hingewiesen. Der Beschluss zum Bau wurde in der Weltwirtschaftskriese 1929 gefasst und 1935 war die Straße fertiggestellt. Sie ist 47,8km lang.

Die 10 km lange Panoramastrecke verläuft in Höhenlagen zwischen 2300 und 2500 Meter. Die Straße endet im Ort Heiligen Blut.

Wir freuen uns sehr auf diese einmalige Fahrt über eine der bekanntesten Pass-Straßen der Alpen vom Norden in den Süden.

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Dienstag, 28.8.

Was für ein schöner sonniger Tag!

Wir haben einen tollen Sommertag auf der Großglockner-Hochalpenstraße erlebt. Man kann das oh...!   und ah....!  nicht in Bilder einfangen. Zuerst fotografiert man drauf los, weil man meint, es wird vielleicht kein schöneres Motiv kommen, doch diese Fahrt auf der Glocknerstraße bietet alle paar Meter fantastische Ausblicke und lässt das Herz höher schlagen.

Die Straße ist mautpflichtig, das heißt für einen PKW muss man 36,00 Euro zahlen. Doch für das, was man dafür geboten bekommt, ist der Preis in Ordnung. Mehrere Informationsstellen, Geologische Freiluftausstellungen, Ausstellung über den Bau der Straße, Naturschau, Murmeltierkino usw. kann man kostenlos besuchen. Der Panoramablick von der Edelweißspitze (2.571m), von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2.369m) oder vom Hochtor (2.504m) sowie der immerwährende Blick auf den Großglockner (höchster Berg Österreichs) ist natürlich für uns das absolute Highlight gewesen. 

Das war die Nordseite.

Das war die Südseite.

Das waren die Ausblicke, die Info-Points, die Franz-Josef-Höhe, der Großglockner (3.798m),

die Pasterze (größter Gletscher)

Und das war ein Glück, das wir vor vielen Jahren im Ötz-Tal nicht hatten. Wir sahen nämlich so viele Murmeltiere, die laut pfiffen und die unsere Sweety ganz verrückt machten!

Und nach diesem langen Tag stehen wir nun auf einem gedulteten Übernachtungsplatz an der Franz-Josef-Höhe mit dem schönsten Ausblick und lassen den Tag an uns "vorrüberziehen", der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

Neben uns ein sehr freundlicher "Papa" mit seinen Töchtern. Sie waren beim Würstchen warm machen. Er hat ein Zelt auf seinem Autodach und die mobile Küche zieht er hinten aus seinem Kofferraum heraus. Das war natürlich für einige, wie auch für uns, sehr interessant. Er stammt ehemals aus Wismar und so ergab sich ein nettes Gespräch, mit dem Hinweis, den schönen Schwarzwald auch einmal zu besuchen.

Ein paar Gedanken noch zum Abschluss. Es geht nicht darum, oben anzukommen, sondern darum, die Passstraße mit all den zahreichen Ausblicken und vielen schönen Rastplätzen zu erleben und zu genießen.

Morgen rollen wir durch die Orte Fusch und Heiligen Blut abwärts ins Tal und werden nach dieser Genussfahrt über die Alpen Italien erreichen.

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Mittwoch, 29.8. - Donnerstag, 30.8.

Zwei Unterwegs-Tage

Die Nacht war sehr ruhig, aber auch kalt (0 Grad) und ein Sternenhimmel ...... wunderbar! Wir waren nicht alleine, denn es übernachteten mehrere Camper auf diesem geduldeten Übernachtungsplatz.

Das Runterrollen ins Tal verlief problemlos mit einer tollen "Abschieds-Sicht" auf den Großglockner. Immer im 2. Gang ging es bergab und bald trudelten wir bei strahlendem Sonnenschein in Heiligen Blut ein.

Nach einem Bummel durch dieses schöne Feriendorf fuhren wir durch das Pustertal in Richtung Bozen. Von dort ging es weiter in das Gebiet um Trento und wir steuerten einen Stellplatz in der Kommune Brentonico an. Dazu musste sich unser Camper "hochschrauben". Das war alles Ok, doch als uns das Navi kurz vor dem Ziel in eine Straße führte, die nicht einmal zwei Meter breit war, sahen wir uns schon wieder den Berg runterfahren. Aber einige nette Italiener halfen uns im verwinkelten Ort den Übernachtungsplatz zu finden. Er entpuppte sich als ein sehr schöner und ruhiger Platz mit einer tollen Aussicht über die Weinhänge und die Berge des M.Baldo. Für Unterhaltung war auch gesorgt, denn ein junger Mann mit seiner Familie wollte in der Nacht noch weiter nach Portugal und eine andere Familie unterhielt sich mit uns per Zeichensprache und mit dem Übersetzungsprogramm.

N 45.81545, E 10.95553 kostenlos

Eine ruhige Nacht haben wir wieder einmal verbracht und es war sogar warm! 

Die Planung für die kommenden Tage war fertig. So rollten wir dann heute früh (am Donnerstag) auf einer fast nicht befahrenen Bundesstraße nach dem Frühstück (sogar mit frischen Brötchen vom Bäcker hier) in den Süden. Mittlerweile zeigte das Thermometer 30 Grad an.

Die Fahrt vorbei an den Weinhängen war wunderschön. Man war dabei, die Reben zu ernten. Mittags machten wir Rast ohne Autolärm und unsere Sweety jagte mal wieder dem Geruch der Hasen nach. Dabei verstauchte sie sich ein Bein und will jetzt nur noch getragen werden....

Über Parma (bekannt durch den Schinken) sind wir dann mit einigen Stopps (u.a. großes Eis essen) mal die Bundesstraßen durch die Provinz und mal die Autobahn direkt nach La Spezia ans Meer gefahren.  

In La Spezia war es aber so voll, dass wir nur einen kurzen Bummel gemacht haben. 

Den nicht attraktiven Stellplatz haben wir wieder verlassen. Der nächste Womo-Stellplatz lag ca. eine halbe Stunde weiter entfernt. Das war annehmbar. Aber dazu musste sich unser Camper wieder einmal in die Höhe schrauben. Doch die grandiosen Ausblicke unterwegs und auch der Ü.-Platz hier oben waren die Mühe wert. Wir haben uns von gegenüber aus dem Lokal eine Pizza geholt, die erste in Italien! Ach ja, Trinkwasser aus einem Brunnen kann man auch abfüllen.

Der Ort heißt: Montemarcelo

Er ist touristisch geprägt und man hat von hier eine tolle Sicht über das Alpi Aquane-Gebirge.

N 44.04391, E 9.96672 kostenlos

Ob wir so ruhig schlafen? Es ist noch sehr viel Trubel hier.

Wir sind in Italien! Neben uns stehen zwei italienische WOMO mit 4 Kindern an Bord. Zwei Kinder gehen in die 7. Klasse und lernen deutsch. Sie waren sehr bemüht, sich mit uns zu unterhalten. 

Wir freuen uns nun auf Morgen, wenn wir immer am Meer entlang fahren werden. Einige Stopps sind sicher noch geplant, um von der hier beginnenden Toskana ein paar Eindrücke zu sammeln, bevor es auf die Insel Korsika geht.

Freitag, 31.8.

Pisa und der Schiefe Turm

Die Nacht war sehr schwülwarm und erst nach einem starken Kaffee am Morgen verzog sich unser Kopfbrummen. Gegen Mittag rollten wir dann weiter, um uns quasi die Küste zwischen La Spezia und Pisa anzusehen.

Meine Erwartung, einen Blick auf das Meer vom Auto aus zu erhaschen, erfüllte sich nicht. Deshalb sind wir mehrmals angehalten und haben die Badeorte kurz zu Fuß erkundet. Man fährt immer kilometerlang an Hotels, an großen Villen und an Restaurants links der Straße entlang und rechts säumen unzählige Lokale die Strandzugänge. 

Durch diese Hotels/Café's muss man durchgehen, um dann zum Strand zu gelangen. Der Strand ist mit Liegen zugepflastert, die sicherlich einen stolzen Tagespreis haben. Hier haben wir uns nicht aufgehalten.

Wir möchten uns erst spät am  Nachmittag die Stadt Pisa mit dem Schiefen Turm ansehen. Zu dieser Zeit fahren die meisten Touristenbusse wieder ab (dachten wir). Aber dem war nicht so. Gefühlte eintausend Touris waren vor Ort und man hatte Mühe, sich nicht zu verlieren.

Ein großer Parkplatz war kurz vor der Stadt auf der linken Seite recht schnell gefunden. Er war zehn Minuten Fußweg von den Sehenswürdigkeiten entfernt.

Das ist nicht all zu weit, zumal unsere Sweety getragen werden musste. (Sie humpelte noch stark)

"Den Platz der Wunder", auf dem der Schiefe Turm, das Bapstisterium und der Dom steht (fast wie in einem Gemälde dargestellt) haben wir lange und ausgiebig auf uns wirken lassen  ........! Diese prachtvollen Bauten stehen scheinbar unverbunden, umrahmt von einer hohen Mauer, ganz "zufällig" auf der grünen Wiese!

Ja, das war der berühmte schiefe Turm von Pisa, in den man nur mit vorheriger Anmeldung auf die Aussichtsplattform darf, weil nur eine bestimmte Personenanzahl zugelassen ist. (Sonst kippt er um - Scherz?!!)

Nun ging's weiter zum Übernachtungsplatz. So sind wir zum übernächsten Ort nach San Giuliano, etwas abseits vom Trubel gefahren. Haben dann etwas schönes gekocht und eine ruhige Nacht verbracht. Endlich regnete es tüchtig, so dass es morgens etwas frischer war.

N  43.76119   E 10.43887

🚌

Sonnabend, 1.9.

Der Fährhafen Livorno, Überfahrt und Ankunft auf der Insel Korsika

Heute früh am Übernachtungs-Stellplatz bei Pisa haben wir noch einen Plausch mit einer Camperin gehabt, die uns erzählte, dass es im Ort auch eine Therme gibt. Schade ..... hätten wir gerne genutzt, leider nicht gewußt.

Unser Entschluss steht fest, wir fahren heute zum Fährhafen, um uns für irgendwann ... ein Ticket nach Korsika zu kaufen. Davon hängt die weitere Planung ab. 

Dort angekommen und durchgefragt (Chaos hoch drei, weil überall Absperrungen waren),  hätten wir sofort die vierzehn Uhr Fähre nach Bastia nehmen können. Das aber nur zum stolzen Preis von 165,00 Euro (einfache Hinfahrt). Der Preis am Sonntag war zur gleichen Zeit 135,00 Euro. Das dritte Angebot für nur 93,00 Euro haben wir akzeptiert, so dass wir das Ticket (Abfahrt heute am Samstag um 18.30 Uhr) gekauft haben.

Die Zeit verlief bis zum Auslaufen der Fähre wie im Flug. Nach dem Essen und Rucksäcke packen sowie ein wenig Austauschen mit den vielen Korsika-Touris, sind wir dann um 17.00 Uhr an den Point gefahren. Die Fähre legte gegen 19.00 Uhr ab und war um 23.00 Uhr in Bastia.⛴️

Wir rollten voller Optimismus aus dem Fährhafen raus in das dunkele bzw. etwas beleuchtete Bastia und zwar in Richtung Cap Corso. Bald darauf rutschte uns das Herz in die Hose.

Wir fuhren in der rechten Spur und das Navi verwies uns in die linke Spur, als wir plötzlich vor der Tunneleinfahrt mit einer Begrenzung von 2,60 m standen. 

Ja, wir standen .... und wollten schon rückwärts fahren, weil niemand hinter uns war. Erst als ein Lieferwagen mit einem netten jungen Korsianer kam, dieser dann ausstieg und uns zu verstehen gab, das wir durchpassen, sind wir zaghaft durch diese Tunnelunterführung rausgerollt.

Bald darauf waren wir auf der D 80 und sahen einen großen ungeschotterten Parkplatz in dem Ort Erbalunga, auf dem wir übernachteten. 

(Dort gibt es auch einen richtigen bezahlbaren Parkplatz für eine Nacht, den wir später mal entdeckten.) Zu gleicher Zeit kam ein weiterer Camper und so waren wir zu zweit.

Wir haben tief und fest nach diesem ersten Schreck geschlafen. 

Wir sind auf Korsika.

Hier unser Fazit vom Norden der beginnenden Toskana:

Dieser wunderschöne Landstrich mit dem Meer und den dahinter liegenden Apuanischen Alpen ist leider so zugebaut, so dass man Mühe hat, diese Schönheit zu genießen. Schade. Das wenige, was wir von Italien gesehen haben, berechtigt uns eigentlich nicht zu urteilen. Doch wir persönlich haben vieles als zu laut und zu voll und zu hektisch empfunden, als wir mit dem Camper unterwegs an dieser Küste waren, die außerdem sehr bebaut ist. 

Die ausgewiesenen Stellplätze entpuppten sich als bessere Parkplätze, ohne Service, dafür aber kostenlos.

Vielleicht haben wir noch etwas Zeit und Muße auf der Rückfahrt uns einiges von der Toskana anzusehen.

⛴️

Sonntag, 2.9.

Wir sind angekommen!

Korsika - Ein Gebirge im Meer -

Das CAP CORSE

Die Kap-Rundfahrt mit ca. 100 km, das ist unser erstes Ziel. 

Aber nicht an einem Tag, sondern ganz entspannt Kilometer für Kilometer. Das haben wir uns vorgenommen.

Um zuerst ein wenig auszuspannen und anzukommen, fahren wir einen netten Campinplatz an, der einige Kilometer von Bastia in nordöstlicher Richtung liegt und zwar in 

Marine de Porticciolo.

Es ist ein netter Platz, der neben Parzellen auch eine große Wiese zum Stehen anbietet. Ein toller Pool lädt zum Schwimmen ein, denn der Strand ist etwa 10 Gehminuten entfernt. Der Rundumblick vom Campingplatz ist einfach sehr schön und man kann sich fürs erste gut entspannen.

Der Tag verlief heute einfach nur mit "süßem Nichts-Tun".

Ein Spaziergang zum Strand, dort einen Kaffee trinken und ein Eis essen, auch ein wenig auf dem Camping mit Korsika-Begeisterten plaudern und natürlich den Pool genießen!  

Montag, 3.9.

Also, was ist heute der Plan? Vieles steht im Reiseführer vom Müller-Verlag und auch in den Internetseiten findet man einige nützliche Infos. 

Wir fahren ersteinmal die D 180 in Richtung Macinaggio entgegen dem Uhrzeigersinn. So haben wir die dunstige Morgensonne im Rücken und hoffen, dass die Erinnerungs-Bilder gut belichtet werden.

Wir wollten ja die Küstenstraße langsam tuckern, aber die Korsianer sind davon natürlich nicht erbaut. Wir halten fast bei jedem zweiten "Ausblick"an, die es zahlreich gibt und man bedankt sich mit dem Hupsignal.

Der Ort Macinaggio ist touristisch geprägt, ein kleiner Strandabschnitt, aber mit vielen Restaurants, Bars und einigen Geschäften. Ein kurzer Stopp beim SPAR-Markt und weiter ging es auf die D 80 in das kleine Dorf Rogliano. Es klebt hoch oben terrassenförmig am Hang inmitten von Olivenhainen. Die schmale Straße führte uns in Serpentinen bis vor ein Kloster samt Kirche. Dort haben wir tatsächlich hinter der Kirche einen Platz zum Parken gefunden und eine längere Zeit mit Mittag + Kaffee den Ausblick genossen und die Gegend erkundet.

Das war der Blick von hier oben:

Neugierig fuhren wir weiter, auch um unseren  Übernachtungsplatz anzusteuern.  Wir wissen, dass es nicht erlaubt ist, frei zu stehen. Aber das man nicht parken darf, um sich etwas anzusehen, ist uns neu. Diese Hinweisschilder haben wir gleich zu Anfang mehrmals  entdeckt. Es werden bestimmt Gründe aus jahrelanger Erfahrung sein.

Wir fahren erst einmal die D 80 über das Dorf Ersa zum ein km entfernten Aussichtspunkt Moulin Mattei. Dort stehen wir mit anderen und schauen uns den fantastischen Sonnenuntergang an. Jetzt spüren wir: 

"Wir sind mental angekommen"!


Nun wird es Zeit zum Womo-Stellplatz zu rollen, denn die engen und kurvigen Straßen sind nicht leicht zu fahren, wenn es stockfinster ist. Dazu biegen wir bei Ersa auf die Straße ab, die uns nach Tollare, dem nördlichsten Punkt des Caps bringt.  

Hier in Tollare, einer kleinen Siedlung an der Nordküste, gibt es für 10,00 Euro diesen offiziellen Stellplatz in einer Bucht direkt am Meer.

N 43.00726   E 9.38848

Wir haben Glück, es ist ausreichend Platz und so läuten wir gegen 20.00 Uhr den Abend mit Wellenrauschen ein.

Dienstag, 4.9.

Heute morgen haben wir zuerst die Tür aufgemacht, um zu schauen, wie es hier aussieht, am nördlichsten Punkt von Korsika.

Gestern war es ja bereits dunkel. Es ist ein großer geschotterter Platz direkt an einem Kiesstrand mit einem traumhaften Blick über das Meer und auf eine kleine Insel, auf der ein Leuchtturm steht.

Wir haben beschlossen, den Tag hier zu bleiben, um diesen Platz zu genießen. Wir wollen immer an der wunderschönen Küste entlang wandern und im warmen Meer baden. Auch mal wieder etwas kochen, das möchten wir. 

Also, viel hat sich heute nicht ereignet. Die Bilder sind alle vom Stellplatz und der Umgebung.

Das war teilweise der tolle Panorama-Wanderweg. Im Wasser klebten rote Muscheln? an den Steinen. Die Schnorchler werden es wissen, was es ist. Wir leider nicht. Das Wasser war wunderbar warm und klar. Der Duft der wildwachsenden Kräuter - ein Rausch für Sinne!

Ein schöner Tag geht zu Ende.

Mittwoch, 5.9.

Es war heute eine traumhafte Fahrt von Tollare, dem nördlichsten Punkt, bis hier nach Albo - der Perle am Meer. 

Kurz nach dem Frühstück setzten sich unsere Räder in Bewegung. Als erstes kreuzten wir noch einmal den Aussichtspunkt Moulin Mattei.

Hier entstanden diese Bilder und wir glaubten, sie seien nicht zu toppen. Aber, dem war nicht so.

Nach einer Wanderung und diesem Foto-Stopp fuhren wir die Westküste auf der D 80 über verschiedene kleine Ort in südlicher Richtung weiter und konnten uns an der Schönheit dieses Küstenabschnitts einfach nicht satt sehen. 

Viele Male haben wir angehalten, um das Panorama zu genießen, zumal die Sonne das Meer in ein strahlendes Blau verwandelte.

Kleinere Orte, eingerahmt von Felsen und mehreren Badebuchten, dazu das satte Grün der Maccia, es sind immer wieder schöne Anblicke und Erinnerungsfotos wert.

(Dieses dornenreiche hochgewachsene Gestrüpp verleiht dem Cap Corso einen grünen "Teppich". )

Die Kapstraße ab Pino war für uns doch recht abenteuerlich, die Kurven sind unübersichtlich und der Abgrund ist tief! Die "Eiligen" konnten an uns vorbeifahren, denn Haltepunkte entlang der Straße waren zahlreich.

So sind wir dann am Nachmittag ganz entspannt auf dem offiziellen Stellplatz hier in Abro, in der Nähe von Nonza, eingetrudelt.

N 42.81051  E 9.33628

Abro ist ein Fischerdörfchen und es ist recht überschaubar. Links am Strand steht ein Genueseturm, von dem ein Wanderpfad in Richtung Nonza geht. 

Der "schwarze" Strand von Abro wirkt auf den ersten Blick beeindruckend, zumal die Bucht auch noch von Felsen umrahmt ist. Es sind schwarze Kieselsteine in verschiedener Größe, die bis weit ins Wasser hineinreichen.

Der Stellplatz (7,00 Euro) ist recht schön gelegen, evtl. für ein-zwei Nächte. (Sanitär hat man ja an Bord!) Er ist in unmittelbarer Nähe vom Strand. Wir haben mit Sweety (kein Problem) ausgiebig gebadet und Sonne getankt und dann den Abend, wie immer, mit einem Plausch hier und dort ausklingen lassen.

Die untergehende Sonne war leider von den Wolken verdeckt, aber trotzdem schön. Es waren heute 30 Grad!

Donnerstag, 6.9.

Von St. Florent westwärts

Wir machen uns nach einem erfrischenden Bad und einem kleinen Rundgang durch das Dörfchen mit toller Sonne im Gepäck auf den Weg. Unser Ziel ist die Kap-Straße über Nonza nach St.-Florent zu fahren. Dort endet die Rundfahrt um das Cap Corso.

Wieder gibt es traumhafte Ausblicke, die sich an der nicht ganz ungefährlichen Strecke hoch über dem Meer hinziehen. Viele kleine Fotostopps legen wir ein und sind gegen Mittag in Saint-Florent, ein touristisches Städtchen. Das wir einen Parkplatz an der Marina inmitten des Zentrums bekamen, war purer Zufall. So konnten wir ganz entspannt einen Bummel durch den Badeort machen, das Mittagessen mit Meerblick genießen und uns ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen, wie die Zitadelle und Kathedrale. 

Weiter ging es die D 81 westwärts in Richtung Calvi. Die Straße verläuft am Rande der "Wüsten-Landschaft" aus Felsen und Macchia, das kargste Stück Land Korsikas. 

Trotzdem beeindruckt die Landschaft, zumal man ab und zu einen Blick auf den langen Küstenabschnitt erhascht. Die zwei Bilderbuchstrände, die es dort gibt, sind nur mit 4x4 Fahrzeugen erreichbar.

Weil es nun wieder sehr heiß wurde, hielten wir spontan beim Camping in Ogliastro an, um zu baden. Wir wurden in deutscher Sprache begrüßt, was wir nur zweimal auf ganz Korsika erlebten.

N 42.654359  E 9.067085

Der Fußweg vom Camping zum Strand (Bucht von Peraiola) ist wohl einmalig. Man geht ca.10 Minuten einen Wiesenpfad entlang und muss eine kleine Pontonbrücke über einen Fluss überqueren. Danach geht es knietief weiter durch den Fluss. (Sweety musste schwimmen, wurde aber getragen) Erst dann kommt man an den feinsandigen und langen Strand. Wir hatten Glück und konnten noch in das kühle Nass springen, denn am Abend zogen schwarze Regenwolken auf.  

Es war ein Tag voller Eindrücke und der Plan für morgen steht schon fest.

Freitag, 7.9. 

Route Bonifato ab L. Roussee

Es gab auf dem Camping heute früh frische Backwaren, toll!  - und frisch gestärkt rollten wir unserem nächsten Ziel entgegen. Das war das Wandergebiet Auberge De la Foret Bonifatu - Route Bonifato. Am Ortausgang halten wir an einem großen überdachten Marktstand, der nur Produkte aus der Region anbietet und kaufen u. a. ein Brathähnchen zu Mittag.

Die D 251 (Stichstraße) führt ins Gebirge hoch, direkt zu einem großen Parkplatz. Von dort gehen die zahlreichen Wanderrouten loß. Es ist eine enge Straße, die aber noch mit einem Mittelstreifen versehen ist und von der man wunderbare Fernsichten hat.  

N  42.44152, E  8.854876

Trotz Sweetys Fuß sind wir ganz langsam hin und zurück ca. 5 km am Gebirgsfluss entlang gewandert. Es ging schon ganz gut, denn sie plantschte viel im Wasser. 

Zum Schluss stiegen wir noch in ein "Badebecken", um uns abzukühlen, herrlich! Das Wasser ist warm, die Steine noch wärmer. Dieses ganze Gebiet ist für Wanderer ein Paradies. Vom Parc Naturel Regional de la Corse gibt es Wanderkarten. 

Eine Herberge ( Hütten) mit Restaurant ist dort am Ausgangspunkt auch vorhanden.

Wir durften unentgeltlich die Nacht dort stehen. In der Saison kostet die Nacht ca. 7,00 Euro, so erzählt man uns.

Bevor wir hier landeten, sind wir über T 30 Lozari, dann L.Rousse eine sehr reizvolle Strecke gefahren und dann weiter die Gebirgsstraßen D 51 und D 151 über die Orte Montegrosso und Zilla/Calenzala hoch gerollt. Natürlich wieder mit berauschenden Aussichten, anfangs sah man weit über das Meer, und dann fuhren wir durch die kleinen im Fels "klebenden" Gebirgsdörfer, in denen wir einen Spaziergang unternahmen.  

Der Fotoapparat war im Dauereinsatz, viele Bilder sind entstanden. Denn diese Natur auf Korsika ist einfach ein Traum, sehr abwechslungsreich und naturbelassen. Das berührt die Seele! Wir schaffen meist nur einen Schnitt von 20 - 30 km/h, weil uns die Natur zum Langsamfahren zwingt. Manchmal sind wir streckenweise ganz alleine auf der Straße, wenn es nicht gerade die Küstenmagistrale ist.

Der Abend verlief ruhig mit einem Sonnenuntergang hinter dem Gebirge. Wir waren hier auf dem Wanderrastplatz nicht alleine heute Abend. Es standen noch zwei Übernachter auf dem Platz. Ein Münchner Ehepaar und ein junges Paar aus Tschechien. Beide haben am nächsten Morgen eine längere Tour gemacht. Sweetys Fuß muß erst einmal wieder topp sein!